Prothetik

Moderne Prothetik für Knie und Hüfte

Eine Verletzung oder Entzündung eines Gelenks, nicht bemerkte und nicht korrigierte Fehlstellungen, alters- oder belastungsbedingter Verschleiß: Es gibt zahlreiche Faktoren, die die Entwicklung einer Arthrose in Gang setzen. Mitunter bietet eine Hüft- oder Knieprothese die einzige Option zur Wiederherstellung von Gesundheit und Lebensqualität.

Knorpelverschleiß – die häufigste Ursache für die Zerstörung eines Gelenks

Manche Arthrosen vollbringen ihr zerstörerisches Werk im Geheimen, wobei der/die Betroffene oft über Monate und Jahre keine Beschwerden spürt – bis sich dann plötzlich, wie aus heiterem Himmel, das Knie nicht mehr beugen lässt oder es schwerfällt, aus dem Auto auszusteigen. Ebenso oft treten zunächst nur gelegentliche oder geringfügige Schmerzen auf, an die man sich quasi gewöhnt. Ein Spezialist wird dann erst um Rat gefragt, wenn selbst kurze Gehstrecken oder das Treppensteigen zur Qual werden und das Bein auch in Ruhestellung wehtut.

Unsere Leistungen

Eine individuell angepasste Knie- oder Hüftprothese kann von quälenden Schmerzen befreien und die normale Beweglichkeit zum großen Teil wieder herstellen. Es folgt ein Überblick zu den bei uns verwendeten Formen des künstlichen Gelenkersatzes und ihren Anwendungsgebieten.

Die Knieprothese

Bei einer irreparablen Zerstörung des Kniegelenks kann eine Prothese die Beweglichkeit und Funktion des Knies vollständig wieder herstellen. Ein künstlicher Ersatz des Kniegelenks wird erforderlich, wenn konservative oder gelenkerhaltende operative Maßnahmen keinen Erfolg (mehr) versprechen. Das kann bei einer ausgeprägten Arthrose passieren, wenn die Knorpelmasse im Gelenk so stark abgenutzt ist, dass die Knochenenden aneinander reiben und jede Bewegung schmerzt, sofern sie überhaupt noch möglich ist.

Verschleißerscheinungen in den Gelenken entstehen unter ungünstigen Bedingungen im Lauf des Alterungsprozesses sowie häufig als Spätfolgen von Verletzungen oder Entzündungen im Kniegelenk. Bei jüngeren Menschen verursachen nicht selten Fehlstellungen wie etwa X- oder O-Beine eine Abnutzung der Knorpelschichten des Kniegelenks.

Welche Formen der Knieprothese gibt es?

Sowohl die Art künstlichen Gelenkersatzes als auch die seiner Verankerung am Knochen hängen zunächst vom Umfang des Schadens im Knie ab, unter anderem jedoch auch vom Alter und vom Gewicht des Patienten. Je nachdem, welche Gelenkanteile durch die Arthrose am stärksten betroffen sind, implantiert der Kniespezialist entweder eine bikondyläre Oberflächenersatzprothese, einen Hemischlitten oder einen vollständigen Gelenkersatz mit höherem Kopplungsgrad.

Bikondyläre Oberflächenersatzprothese - die am häufigsten eingesetzte Knieprothese

Sind die Knorpelflächen auf beiden Seiten des Kniegelenks und womöglich auch die Kreuzbänder zerstört, die Seitenbänder aber noch vollständig intakt, bietet sich eine bikondyläre (das heißt, beide Gelenkköpfe abdeckende) Endoprothese an. Sie besteht aus einer Überkronung der Gelenkflächen von Oberschenkelknochen und Schienbein, gegebenenfalls auch der Rückseite der Kniescheibe. Eine als Gleitfläche zwischen diese Teile und durch die Seitenbänder geführte Kunststoffplatte sorgt für Beweglichkeit.

Hemischlitten (auch Schlittenprothese)

Die moderne Orthopädie ist in der Lage, diverse beschädigte oder zerstörte Komponenten des Kniegelenks isoliert zu ersetzen. Ein Hemischlitten (auch unikondyläre, also nur einen Gelenkkopf betreffende Prothese) substituiert nur den von Arthrose befallenen Teil des Gelenks. Im Optimalfall kann sie minimalinvasiv implantiert werden.

Scharniergesicherte Oberflächenersatzprothese

Wenn das ganze Kniegelenk mit Knorpeln und Bändern zerstört ist, muss der bikondyläre Gelenkersatz nicht nur die Gleitflächen ersetzen, sondern auch die Funktionen der Seitenbänder übernehmen. Bei dieser Operation entfernt der Orthopäde Teile der Knochen und setzt eine Stielprothese in Ober- und Unterschenkel ein. Ein bewegliches Scharnier verbindet den oberen und den unteren Teil der Oberflächenersatzprothese.

Die moderne Hüftprothese

Ähnlich wie beim Kniegelenk stehen auch hinter schmerzenden Veränderungen der Hüfte sehr oft eine durch Arthrose verursachte Zerstörung des Gelenkknorpels. Dabei reiben sich die schützenden Knorpelschichten zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne ungleichmäßig und gegenseitig ab. Der Abnutzungsprozess führt zunächst zu immer stärkeren Gehbeschwerden und macht sich mit der Zeit auch im Ruhezustand durch quälende Schmerzen in der Leiste bemerkbar. Führen nichtinvasive Methoden oder Behandlungen wie etwa eine arthroskopische Knorpeltherapie nicht zu nachhaltiger Besserung, bleibt nur der Einsatz einer Hüftprothese zur Wiederherstellung von Beweglichkeit und Lebensqualität.
Desweiteren können sich Arthrosenn auch durch eine Fehlüberdachung des Hüftkopfes (Dysplasie) ausbilden.

Kurzschaftprothese

Als aktueller Standard für den Hüftgelenkersatz hat sich die Kurzschaftprothese etabliert. Sie ersetzt sowohl die Hüftpfanne des Beckens als auch den Kopf des Oberschenkelknochens. Wegen ihres kürzeren Schaftes muss der Gelenkchirurg nur einen kleinen Teil des Schenkelhalses entfernen, um sie im Knochen zu verankern. Der Eingriff erfolgt meistens minimalinvasiv und schont die Muskeln und Sehnen, die das Hüftgelenk umspannen. Das ermöglicht eine weniger schmerzhafte postoperative Heilungsphase und eine schnellere Rehabilitation.

Ein Wort zur Nachbehandlung

Die Implantation einer Prothese dauert im Schnitt 45 bia 90 Minuten. Ob sich der Eingriff jedoch zum Erfolg entwickelt und wie gut der Patient mit dem neuen Gelenk zurechtkommt, hängt von der Rehabilitation ab. Als Spezialist für Gelenkchirurgie stehe ich meinen Patienten auch in der Phase nach der Operation zur Seite – zum Beispiel, wenn es darum geht, sich an die Prothese zu gewöhnen und das Gehen neu zu lernen. Zudem bringen regelmäßige Nachuntersuchungen etwaige Komplikationen ans Licht, bevor sie sich zu handfesten Folgeschäden entwickeln können.

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